5 Tage Saftkur

Vor einiger Zeit habe ich eine Saftkur oder, wie das nun auf modern&hip heißt, einen „Juice Detox Cleanse“ gemacht. Da ich so viele Fragen dazu bekommen habe, teile ich heute meine Erfahrungen mit euch.

Was ist das?
Wer nicht weiß, was so eine Saftkur eigentlich ist, für den eine kurze Erklärung: Bei dieser Kur ernährt man sich mehrere Tage nur von Obst- und Gemüsesäften. Dabei wird der Körper entschlackt und entgiftet. Das klingt etwas wahnsinnig (ist es eigentlich auch), allerdings stecken in den Säften alle notwendigen Vitamine und Nährstoffe, die man für diese Zeit braucht. Deshalb ist die Zusammensetzung und die Kombination der Säfte absolut wichtig und deshalb kaufe ich sie auch immer fertig, weil ich zu gestresst und wahrscheinlich auch zu faul bin, um mir das selbst anzutun. Außerdem habe ich keinen Entsafter. 😦

Warum, weshalb, wieso?
Man fragt sich wahrscheinlich, warum man sich selbst so quälen will. Aufgrund meiner starken Intoleranzen erreicht mein Körper immer wieder Levels, an denen er einfach auf alles, was ich ihm essenstechnisch zuführe, negativ reagiert. Das ist, wie man sich vermutlich denken kann, wahnsinnig mühsam und unangenehm. Wenn ich regelmäßig entgifte, ist mein Körper hingegen wieder fähig vereinzelt zugeführte Histamine aufzunehmen. Manchmal erlaubt er es mir dann sogar ohne Krankenhausaufenthalt Tomaten zu essen, aber eben nur manchmal.

 

Wann?
Ich würde jetzt wirklich lügen, wenn ich behaupte, dass man 5 Tage ohne feste Nahrung einfach mal so nebenbei machen kann. Prinzipiell mache ich meine Entgiftungskur immer dann, wenn ich merke, dass es mein Körper es wieder dringend nötig hat. Allerdings suche ich mir eine Woche, in der ich beispielsweise wenig Lehrveranstaltungen an der Uni habe, es im Büro nicht allzu stressig ist, ein verlängertes Wochenende oder im besten Fall sogar wenn ich ein paar Tage Urlaub habe.

Wie bereite ich mich vor/nach?
Das Allerwichtigste, und das musste ich persönlich auf die harte Weise lernen, ist die Vorbereitung. 5 Tage nichts zu essen verlangt wahnsinnig viel Selbstdisziplin! Die Versuchung sich am Abend vor dem Start einen Riesenteller Pasta in die Figur zu hauen, ist einfach viel zu groß. Aus eigener Erfahrung empfehle ich nun, dies nicht zu tun. Es macht alles nur noch schlimmer! Eine Woche rein vegan essen, dabei viel Rohkost und am letzten Tag fast ausschließlich Obst zu sich nehmen, ist sicherlich der bessere Einstieg. Wenn der ganze „Spaß“ vorbei ist, mache ich das gleiche nochmal eine Woche lang, bevor ich mir wieder meine geliebten Spaghetti alla Carbonara gönne.

Was muss ich beachten?
Eigentlich ist das Ganze ganz einfach. Ich bestelle meine Säfte bei Detox Delight. Die liebe Tanja dort kennt sich mit Histaminintoleranz recht gut aus und stellt mir immer ein eigenes Menü zusammen, das ich dann auch wirklich vertrage. (Das wäre ja nicht nur kontraproduktiv, sondern auch sinnlos, wenn ich während des Entgiftens zB. Orangensaft trinken würde).
Die Säfte kommen in zwei Rationen für jeweils mehrere Tage, die ich dann direkt bei Detox Delight abhole. Auf den Flaschen stehen dann Nummern, in deren Reihenfolge die Säfte getrunken werden sollen. Es gibt 6 Säfte pro Tag, wobei in der Früh eine saure Limonade zur Stoffwechselanregung getrunken wird sowie am Abend eine Nussmilch, die so lecker ist, als wäre sie eine Nachspeise. Dazwischen variieren die Obst/Gemüsesäfte je nach ausgewähltem Menü. Ich versuche immer etwa zwei Stunden Pause zwischen den einzelnen Säften zu machen, da ich sonst am Abend richtig Hunger bekomme und nur mehr Wasser trinken kann.

Wie geht es mir dabei?
Je nachdem wie „vergiftet“ der Körper ist, werden wohl bei jeder Person unterschiedliche Resultate erzielt bzw. auch unterschiedlich starke Symptome auftreten. Mir geht es üblicherweise folgendermaßen:

Tag 1: Am ersten Tag fühle ich mich super. Ich habe absolut keinen Hunger, freue mich sogar darüber heute nicht einkaufen und kochen zu müssen. Die Säfte schmecken lecker und ich erlebe den Tag ansonsten wie jeden anderen auch.

Tag 2: Spätestens am Nachmittag machen sich erste Detox-Symptome breit. Ich bekomme Kopfschmerzen, manchmal sogar Migräne. Ich bin müde, fühle mich ausgelaugt, schlafe sofort, sobald ich heimkomme.

Tag 3: Passend zur Mitte kommt auch das Tief. Der dritte Tag ist meiner Meinung nach der schlimmste! Ich halte es vor Hunger fast nicht aus, sehe nur Menschen rund um mich essen und leide schrecklich unter Selbstmitleid. Meine Zunge ist dauernd belegt und ich putze mir acht Mal am Tag die Zähne ohne den ekligen Geschmack jemals loszuwerden. Mir graut vor den Säften und ich rechne mir die Minuten bis zum Ende dieser Wahnsinnskur aus.

Tag 4: Nach jedem Regen kommt Sonnenschein. Mit der Erwartungshaltung einer Nahtoderfahrung aufgewacht, fühle ich mich überraschend großartig. Meine Haut ist so weich und glänzend wie noch nie und der Hunger ist heute sogar auszuhalten. Ich bin dermaßen energiegeladen, dass ich mehr von meiner To Do-Liste streichen kann, als sonst. (Immerhin verliert man ja keine Zeit mit Essenspausen.)

Tag 5: Der letzte Tag ist üblicherweise recht okay. Mit der freudigen Erwartung auf etwas zum Beißen am nächsten Morgen, übersteht man Tag 5 ohnehin vergleichsweise gut. Die Nussmilch (mmmmhhhhh….) genieße ich noch in vollen Zügen und ich bin fast traurig, dass es vorbei ist.

Zugegeben, so eine Saftkur ist ganz schön hart – vor allem, wenn man es konsequent 5 Tage durchzieht. Das Ergebnis danach ist allerdings unfassbar. Man fühlt sich so energiegeladen und fit wie noch nie, die Haut ist glatt und weich und man strahlt einfach im ganzen Gesicht. Außerdem tut man seinem Körper wirklich etwas Gutes und das ist für mich auf jeden Fall Grund genug bald wieder ein paar Tage Entgiftung auf mich zu nehmen, wenn es mein Körper verlangt.

 

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3 Kommentare zu „5 Tage Saftkur

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